3. So funktioniert die Umsetzung – Schritt für Schritt
Die Digitalisierung eines Produktschulungsprozesses klingt für viele zunächst nach einem großen Projekt. Tatsächlich lässt sich die Umsetzung klar strukturieren und schrittweise realisieren – auch mit begrenzten Ressourcen. Wichtig ist vor allem eines: Inhalte mit echtem Mehrwert zu schaffen, statt alte PowerPoints einfach zu „digitalisieren“.
Analyse: Welche Inhalte sind wirklich relevant?
Im ersten Schritt steht eine klare Inhaltsanalyse an. Welche Fragen stellen Kunden immer wieder? Wo hakt es beim Onboarding neuer Teammitglieder? Welche Fehler passieren häufig im Umgang mit dem Produkt?
Statt alles digitalisieren zu wollen, sollte der Fokus zunächst auf den 20 % der Inhalte liegen, die 80 % der Probleme lösen. Eine gut geführte Interviewrunde mit Vertrieb, Support und Produktentwicklung kann hier oft erstaunlich schnell Klarheit bringen.
Formatwahl: Was eignet sich für welches Thema?
Nicht jeder Inhalt braucht ein aufwändiges 3D-Video. Ein simpler Screencast kann für ein Softwarefeature völlig ausreichen, während bei einer neuen Maschinenfunktion eine animierte Explosionsgrafik oder ein interaktives Modell deutlich mehr Klarheit bietet.
Als Faustregel gilt:
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Einfaches Handling = Video-Tutorial oder Screencast
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Komplexe Abläufe = Animation oder 3D-Visualisierung
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Einbindung & Vertiefung = Interaktive Anwendung oder Quiz
Die Kunst liegt darin, für jedes Thema das passende Format zu finden, das Aufwand und Wirkung optimal in Balance bringt.
Produktion & Tools: Von Video bis interaktives Web-Tool
Bei der Umsetzung lohnt es sich, auf erfahrene Dienstleister oder spezialisierte Tools zurückzugreifen. Viele Unternehmen arbeiten erfolgreich mit Modularsystemen für E-Learning, ergänzt durch individuell produzierte Inhalte wie Schulungsvideos, 3D-Erkläranimationen oder interaktive Webmodule.
Wichtig: Professionelle Qualität zahlt sich aus. Wer technisch überzeugt, sollte auch visuell überzeugen – besonders bei Schulungen, die Kunden, Partner oder neue Mitarbeitende nachhaltig prägen.
Hosting & Zugang: intern, extern oder auf Plattform?
Je nach Zielgruppe müssen die Inhalte auf unterschiedlichen Wegen bereitgestellt werden:
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Interne Schulung → z. B. Intranet, LMS-System (Learning Management System)
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Kundenschulung → passwortgeschützter Bereich auf der Website oder dedizierte E-Learning-Plattform
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Vertrieb & Partnernetzwerk → mobil abrufbare Module, auch offline nutzbar
Auch hier gilt: Die beste Schulung bringt wenig, wenn sie schwer zugänglich ist. Niedrigschwelliger Zugang, klare Struktur und intuitive Bedienung sind Pflicht.
4. Was bringt das wirklich? ROI & Anwendungsbereiche
Digitale Produktschulungen sind nicht nur ein modernes Nice-to-have – sie bieten handfeste wirtschaftliche Vorteile, die sich schnell in Zahlen übersetzen lassen. Vor allem für international tätige Unternehmen oder technisch erklärungsbedürftige Produkte kann sich die Investition sehr schnell amortisieren.
Geringere Schulungskosten – besonders international
Jedes Präsenztraining kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Personal. Mit digitalen Lerninhalten entfällt der Bedarf, Trainer durch die Welt zu schicken. Einmal produziert, beliebig oft einsetzbar – das ist der große Hebel. Besonders bei Produktvarianten, die sich nur leicht unterscheiden, können Inhalte modular aufgebaut und effizient angepasst werden.
Schnellere Onboardings, weniger Supportanfragen
Neue Mitarbeitende oder Vertriebspartner benötigen oft Wochen, um mit einem Produkt vertraut zu werden. Gute digitale Schulungen verkürzen diese Zeit drastisch – oft um 50 % oder mehr. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Rückfragen, weil das Wissen sofort abrufbar ist und sich jeder die Inhalte mehrfach ansehen kann.
Supportteams werden entlastet, weil viele Fragen bereits im Vorfeld geklärt sind. Das spart nicht nur Kosten, sondern steigert auch die Zufriedenheit auf beiden Seiten.
Stärkere Kundenbindung durch nutzerfreundliche Hilfe
Ein Unternehmen, das klare, verständliche und hochwertige Schulungsinhalte bereitstellt, vermittelt Kompetenz und Kundenorientierung. Statt kryptischer Handbücher erhalten Kunden einen echten Service – und das bereits vor dem ersten Supportkontakt.
Gerade im internationalen Kontext sind mehrsprachige Inhalte ein wichtiger Erfolgsfaktor. Digitale Formate lassen sich einfach lokalisieren – und geben internationalen Kunden das gute Gefühl, verstanden zu werden.
Einheitliches Wissen im Vertrieb & Partnernetzwerk
Vertriebspartner, Handelsvertretungen oder neue Kolleg:innen im Außendienst brauchen ein konsistentes Wissen, das nicht von der Laune des Trainers oder der Aktualität der Unterlagen abhängt. Mit digitalen Produkttrainings ist das Wissen zentral gepflegt und immer aktuell.
Das erhöht nicht nur die Qualität der Kundengespräche, sondern verkürzt auch den Sales Cycle – weil die wichtigsten Fragen schon im Vorfeld geklärt werden können.